Elvira Bach
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22.6.1951 |
geboren in Neuenhain am Taunus |
1967-1970 |
Besuch der Staatlichen Glasfachschule Hadamar |
1972-1979 |
Studium an der Hochschule der Künste Berlin bei Hann Trier |
1972-1980 |
Arbeit an der Schaubühne am Hallesehen Ufer in Berlin für die Requisite und als Souffleuse |
1982 |
Artist in Residence in Santo Domingo, Dominikanische Republik und Teilnahme an der Documenta in Kassel |
1984 |
Geburt ihres ersten Sohnes |
2001 |
Erste Skulpturen |
Als Mitglied
der Berliner "Jungen Wilden"
wurde sie Anfang
der achtziger Jahre mit
ihren expressiven, subjektiven
Bildern bekannt und auf der documenta 7 gefeiert.
Etikettierungen
wie Neoexpressionismus treffen ihre Kunst
nur unzulänglich. Elvira
Bach ist immer
auf der
Suche nach dem Alltäglichen,
dem Leben, dem eigenen Ich. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit
steht nach wie vor die Malerei
selbst. Eine
Malerei, die sich besonders mit dem Dasein der
Frauen und ihren vielfältigen Rollen, ihrem Alltag und ihren Belastungen auseinander setzt. Ihre
jüngsten Arbeiten sind sensibler, durchdringender aber auch provokanter geworden. Die Femme fatal mit roten Stöckelschuhen, die Hausfrau eine Kartoffel schälend, die Mutter
das Kind auf ihren Armen wiegend - all dies zeigt nicht nur ein Stück Biographie der Elvira
Bach, sondern liefert Frauenbilder, die facettenreich und nur schwer gegeneinander
abgrenzbar sind. Dabei schöpft sie aus Urbildern des "Ewig-Weiblichen", evoziert Bilder von antiken Göttinnen, schönen Musen und tanzenden Hexen. Ihre Bilder werden durch eine explosive
Farbigkeit und einem bewussten Einsatz von Komplementärkontrasten beherrscht. Ihr
dynamischer, kraftvoll
eingesetzter Pinselduktus schafft archaisch wirkende Körper, die
sich mit Hilfe von dunklen Umrisslinien markant vom Hintergrund abheben. Ihrem Blick unausweichlich, den Rahmen des Bildes durch ihre massiven, kräftigen Körper sprengend, treten sie dem
Betrachter frontal
gegenüber und fordern ihn zum Nachdenken über sich selber auf.
Ihre Frauen kommen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen, unabhängig
ob sie rosa,
gelb, dunkelhäutig dargestellt sind, sie alle verbindet ein gewisses Selbstbewusstsein und
eine enorme Stärke. Sie scheinen die an sie gestellten Anforderungen mit einer spielerischen Lässigkeit zu bewältigen.
Elvira
Bach malt sich selbst als Schlangenbändigerin, schlüpft in
die Rolle der Femme Fatal, dann sieht man sie wieder als Küchendiva oder Madonna. Unverwechselbar ist ihr energischer, sinnenfroher und selbstbewusster Auftritt in ihren Bildern.